Sechs Unternehmen wurden am Freitag, den 18.11.2022. mit dem wichtigsten Wirtschaftspreis des Landes Brandenburg, dem „Zukunftspreis Brandenburg“ 2022, ausgezeichnet. Mit ihren Geschäftsideen und -entwicklungen überzeugten sie die hochkarätig besetzte 16-köpfige Jury von ihren besonderen Leistungen für die brandenburgische Wirtschaft. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke gratulierte den Gewinnern im Holiday Inn Berlin Airport Conference Centre in Schönefeld und verwies auf die Bedeutung regionaler Unternehmen für das gesamte Land Brandenburg.
Die Preisträger 2022
A&W Apparate & Wärmetauscherbau GmbH aus Schwedt (Oder)
Frauenpower in Männerdomäne: Die hochqualifizierte Belegschaft fertigt und repariert Wärmetauscher, Druckbehälter und Apparate für die chemische und petrochemische Industrie. Das erfolgreiche Unternehmen wird von zwei Frauen geführt, die bewiesen haben, wieviel durch die Kombination von Engagement, technischem und ökonomischen Know-how sowie Zuverlässigkeit gegenüber den Kunden erreicht werden kann. Hohe Ansprüche an die Qualität bilden die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit. Mitarbeiter werden unter anderem durch eigene Berufsausbildung und eine enge Kooperation mit Hochschulen an das Unternehmen gebunden. Die Arbeit wird auf einem hohen technischen Niveau durchgeführt. Investitionen tragen dazu bei, dass wirtschaftliche Effizienz und der Umweltschutz bei der Produktion Hand in Hand gehen.
Das Unternehmen stellt Wirkstoffe für die Humanmedizin her. Sie werden z. B. zur Behandlung von weißem Hautkrebs oder zur photodynamischen Diagnostik bei Gehirntumoren eingesetzt. Chiracon produziert in Brandenburg und trägt so zur Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas bei. Die Kunden reichen von Forschungseinrichtungen bis zu „Big Pharma“. Kontinuierlich wurden Umsatz-, Mitarbeiter- und Azubi-Zahlen gesteigert. Das Unternehmen setzt seine Zwischen- und Endprodukte für die Pharmazeutische Industrie weltweit ab. Die kontinuierlich wachsende Nachfrage nach den Produkten machte bereits im Jahr 2015 die Erweiterung der Produktionsfläche auf 750 Quadratmeter erforderlich. Mit dem geplanten Neubau wird die Produktionsfläche zukünftig doppelt so groß sein. Aktuell sind im Unternehmen 34 Mitarbeiter beschäftigt.
Lausitzer Edelstahltechnik GmbH aus Doberlug-Kirchhain
Der Betrieb wurde 2003 mit zwei Mitarbeitern gegründet. Heute arbeiten 26 Frauen und Männer im Handwerksbetrieb, der vorrangig Sprunganlagen, Geländer und Treppen aus Edelstahl für Freizeitbäder herstellt. Bundesweit sind Montagetrupps im Einsatz, um Bus- und Bahnstationen mit Edelstahlelementen „Made in Elbe-Elster“ auszurüsten. 18 Lehrlinge wurden bislang ausgebildet. Als mittelständisches Unternehmen wird jungen Menschen eine Perspektive für eine Ausbildung und Beschäftigung gegeben, mit dem Ziel, sie in der Region zu halten bzw. Rückkehrern Arbeitsplätze zu bieten. Darüber hinaus werden verschiedene Sportvereine und die Freiwillige Feuerwehr unterstützt.
Manz Landtechnik GmbH aus Nordwestuckermark
Das 1958 als Schmiede und Bauschlosserei gegründete und in der Uckermark verwurzelte Familienunternehmen in dritter Generation hat sich zu einem hochmodernen und leistungsstarken Betrieb etabliert. Der Unternehmensschwerpunkt liegt im Service (Kfz- und Nutzfahrzeugwerkstatt) und Vertrieb von Landtechnik, Kommunaltechnik und Kleingeräten für die Grundstückspflege. 2019 wurde mutig in einen neuen, modernen Firmensitz investiert, um sich als technischer Dienstleister im ländlichen Raum strategisch gut für die Zukunft aufzustellen. Das Unternehmen bietet modernste Arbeitsplätze, ist Top-Ausbildungsbetrieb und bietet Perspektiven für junge Leute in der Uckermark als „Weltraumtechniker“ (Land- und Baumaschinenmechatroniker).
MB Fensterbau und Tischlerei Mike Beelitz aus Planebruch
Traditionelles Handwerk trifft Innovation: Ursprünglich als Tischlerei gegründet, hat sich der Handwerksbetrieb auf die Fertigung von Sonderelementen im Bereich Brandschutz spezialisiert. Die Kunden kommen aus ganz Europa. So startete der Handwerksbetrieb 2019 mit ersten eigenen Brandversuchen für Brandschutzfenster- und Türen und fokussierte sich mit schmalen Profilen vor allem auf Denkmalschutzprojekte im Brandschutz. Mittlerweile werden in Bad Belzig gefertigten Holzelemente europaweit in alle Nachbarländer versendet. Besonders wichtig ist die Mitarbeiterbindung: So werden Beschäftigte mit Mitarbeiterqualifikationen (Finanzierung der Meisterschule und anderer anerkannter Weiterbildungen) und Leistungsprämien unterstützt. Aus ökologischen Gründen wird darauf geachtet, regionale Zulieferer und Lieferanten zu nutzen und vorrangig nur PEFC-zertifizierte Hölzer zu verwenden.
Spreewood Distillers GmbH aus Schlepzig
Drei Berliner Freunde fahren nach Brandenburg, um ein Whiskey-Fass zu kaufen und kommen mit einer Destillerie nach Hause. So kurz und prägnant lässt sich die Geschichte des Unternehmens zusammenfassen. Im Spreewalddorf Schlepzig, umgeben von Roggenfeldern, befindet sich die 2004 gegründete und 2016 von den „Spreewood Distillers“ übernommene STORK CLUB Rye Whiskey Destillerie. Tatkräftig gestalten sie seitdem den Transformationsprozess von einer kleinen Distillerie hin zu einem stark ausstrahlenden Produktions- und Tourismusbetrieb. Die erste reine Roggen-Whiskey Destillerie Deutschlands ist eine von lediglich fünf Whiskey-Destillerien in ganz Europa, die sich dem Urgetreide Nordeuropas widmet. Preisgekrönte Whiskeys und weitere Produkte werden in der eigenen Brennerei nachhaltig und lokal in Bio-Qualität produziert. Der Absatz wurde von 5.000 Flaschen in 2016 auf knapp 80.000 Flaschen in 2021 gesteigert.